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IodaRacing-Boss Giampiero Sacchi über die Saison 2016

Tuesday, 19 July 2016 08:53 GMT

Der Teamchef von IodaRacing hat sich mit WorldSBK.com über die WorldSBK, die Umstellung aus der MotoGP™ und die Fahrer Alex de Angelis und Lorenzo Savadori unterhalten.

IodaRacing war bis zum letzten Jahr eine feste Komponente im MotoGP™ Fahrerlager und ist 2016 in die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft gewechselt. In Laguna Seca hat sich Team Principal Giampiero Sacchi mit WorldSBK.com über den Wechsel, die Gründe dafür, die Saison bisher und die beiden Fahrer, auf die Aprilia gesetzt hat, unterhalten.

„Die Stimmung ist sehr schön“, so Sacchi über das neue Fahrerlager. „Es war eine Challenge, denn als sich diese Möglichkeit auftat, hatte ich schon über die MotoGP nachgedacht und dass wir dort nie um den Sieg kämpfen würden können. Es ist schwierig nach so vielen Jahren morgens aufzuwachen und zu wissen, dass man nur des Jobs wegens an die Rennstrecke geht und nicht die Chance hat, um den Sieg zu kämpfen. Damit ist es auch schwer, sich zu motivieren. Ich habe nachgedacht, denn ich hatte Kontakte in die Superbike, ich war mit Aprilia verbandelt und wir haben dieses Projekt mit der RSV4 ins Leben gerufen. Das war eine Erfahrung, aber dann waren wir auch in der MotoGP involviert, bei den 250ern und 125ern. Das war eine sehr volle Saison, denn irgendwie war jeden Sonntag irgendwo ein Rennen. Wenn du als Werksteam engagiert bist, ist das ganz anders, wenn du ein Independent oder Privat-Team bist. Darum habe ich angefangen nachzudenken und ich habe gesehen, dass wir hier vielleicht die Chance haben, um Siege zu kämpfen – und darum habe ich ja gesagt, dazu in die WorldSBK zu wechseln. Jetzt, nach Saisonhalbzeit, bin ich zufrieden. Dass wir hier mit Aprilia her kommen konnten, war noch ein größerer Vorteil bei der Entscheidung. Ich bin zufrieden mit ihnen.“

Bislang ist die Saison gut gelaufen, einige Starts aus Reihe eins und Top Fünf Platzierungen, sowie viele Punkte: Alex de Angelis und der italienische Rookie Lorenzo Savadori haben Talent blitzen lassen.

„Der erste Sieg in dieser Saison war und ist die Genesung von Alex“, sagt Sacchi über de Angelis, der sich beim Japan Grand Prix von Motegi 2015 lebensbedrohliche Verletzungen zugezogen hat. „Das zu versuchen zu erklären ist unmöglich. Man kann über den Unfall sprechen, aber so lange man nicht direkt davon berührt ist und weiß wie es ist im Krankenhaus vor der Tür auf den Doktor zu warten, der einem sagt, was los ist... Wenn du dann wieder zu Hause bist und es ausgestanden ist, dann kannst du wieder über Rennen reden. Ich bin wirklich happy und das Team ist auch super froh, dass wir Alex die Chance auf das Comeback und Rennenfahren geben konnten.“

Teamkollege Savadori hat sich ohne große Komplikationen in der WorldSBK eingelebt. Im Vorjahr hatte er den FIM Superstock 1000 Cup in der Gesamtwertung gewonnen, in der Superbike hat er dieses Jahr mit einigen Top-Fünf-Platzierungen für Staunen gesorgt.

„Unser zweiter Fahrer ist jung... aber ich denke, dass er diese Saison eine schöne Überraschung ist, oder?“, lacht Sacchi. „Lorenzo ist ein guter Rookie. Ich hatte ihn noch nie fahren sehen, aber als wir über diese Möglichkeit sprachen sagte ich ja, denn es ist die beste Kombination, die man bekommen kann – der Fahrer mit der Erfahrung und dann der Rookie. Ich habe nicht erwartet, dass er so schnell ist, aber nach dem Qualifying von Australien habe ich gedacht ‚Wow!’. Ich habe gewusst, dass er bereit für Großes ist.“

„Wenn Alex zu Saisonbeginn fitter gewesen wäre, hätten wir vielleicht bei den Ergebnissen noch mehr erhoffen dürfen, aber die Situation ist, wie sie ist und wir sind happy“, so der Italiener weiter. „Aber... gleichzeitig sind wir auch nicht happy, weil wir bis jetzt noch nicht auf das Podest gekommen sind und keine Sieg haben! Wir sind hier, weil wir gewinnen wollen.“

Vier Rennwochenenden stehen 2016 noch aus, um dieses Ziel zu erreichen. Weiter geht es im September mit dem Pirelli Deutschland Lauf auf dem Lausitzring.